Sonntag mittag, das Wetter war gut und noch ein ausgiebiger drang nach Bewegung. In letzter Zeit gehe ich zwar nur noch seltener Cachen, dafür ist aber eher Qualität denn Quantität gefragt, wobei das Augenmerk eher auf dem Weg als Ziel liegt.
Für genau solche Fälle hatte ich noch einen Cache im Hinterkopf, der eine nette Radwanderung versprach.
Die Balkantrasse – einmal rauf und wieder runter (GC5AZVM)
Rund 30 km sollte es über den asphaltierten Trassenweg auf einem aufgegebenen Teilstück der Bahnstrecke Wuppertal-Oberbarmen–Opladen von Leverkusen Opladen bis nach Remscheid-Lennep gehen und von dort die gleiche Strecke wieder zurück.
Zwar habe ich seit letztem Sommer keine längere Strecke mehr auf dem Drahtesel gesessen, aber dank der Streckenführung über eine ehemalige Eisenbahntrasse waren keine größeren Steigungen zu erwarten, obwohl die Strecke ein gutes Stück durchs schöne Bergische Land geht. Hier einmal der GPS-Track auf der Karte und das Höhenprofil:
Ihr seht am Höhenprofil, dass den Hin-und Rückweg beinhaltet, dass der höchste Punkt in Remscheid-Lennep erreicht ist, so dass der Rückweg tendenziell eher kräfteschonender ist.
Auch wenn die Trasse nicht zu verfehlen ist, ist sie durchweg gut ausgeschildert. Das gilt auch für Abschnitte, die nicht auf der ehemaligen Bahntrasse geführt werden können.
In Hilgen ist ein Teilstück von einigen Hundert Metern nicht ausgebaut, so dass man dort eine kleiner Ausweichstrecke in Kauf nehmen muss.
Schade ist, dass im Stadtbereich Wermelskrichen bereits Teile der Trasse überbaut wurden, bevor der Panorama-Radweg Balkantrasse geplant wurde, so dass dort ein längeres Teilstück über verkehrsreiche Straßen durch die Innenstadt führt. Dies hat aber auch den Vorteil, dass man nach grob der Hälfte des Hinweges an dem einen oder anderen Eiskaffee oder Biergarten vorbeikommt.
Ansonsten führt der Panorama-Radweg nur leicht ansteigend durch die sanften Hügel des Bergischen Landes, mal durch leichte Geländeeinschnitte, mal auf dem ehemaligen Bahndamm erhöht.
Rechts und Links des Weges gibt es immer wieder Relikte aus der Zeit der Eisenbahn. Angefangen von Kilometer-Steinen und Fernsprecheinrichtungen bis hin zu ehemaligen Bahnsteigen und Bahnhofsgebäuden.
Faszinierend sind unterwegs auch einige dem Verfall überlassene Industriebauten, wie z.B. eine alte Ziegelei oder auch ein ausgebrannter Güterschuppen, wobei die umgebenden Areale z.T. noch genutzt werden.
Solltet Ihr Euch nicht ganz sicher sein, ob Ihr die Tour in einem Stück zutraut, besteht immer wieder die Option auf die mit einigem Abstand parallel verlaufende Bundesstraße zu wechseln und von dort mit dem Bus Richtung Opladen, Solingen oder Remscheid zu fahren, von wo aus es auch mit dem Regionalverkehr der DB weitergeht. Zum Anreisen nach Opladen als Ausgangspunkt bietet sich auch der Regionalverkehr der DB mit der RB48 oder dem RE7 an.
Mehr Informationen zu der Trasse und ihrer Geschichte findet Ihr auf der Webseite der „Verein der Freunde und Förderer der Balkantrasse e. V.“
Zum Cache selber
Der Cache „Die Balkantrasse – einmal rauf und wieder runter (GC5AZVM)“ Ist ein Bildersuchrätsel, bei dem man an vorgegebenen Koordinaten Bilder zuordnen muss. Einfach wie trivial, aber bei einer solch langen Strecke stehen weder Rätsel, Knobeleien noch extreme körperliche oder technische Herausforderungen im Vordergrund. Hier gilt das Motto „Der Weg ist das Ziel.“ Die einzelnen Stationen auf dem Hin bzw. Rückweg liegen ca. 3-5 km auseinander, so dass sich die Strecken auf klasse mit dem Rad genießen lassen können, ohne dass es wie bei mancher Tradi-Runde zur Hop-On-Hop-Off-Tour wird.
Am Wegesrand gibt es noch eine Vielzahl an Tradis und Kurzmultis, von denen ich in der Vergangenheit auch schon einmal den einen oder anderen auch mit Begeisterung gesucht gesucht habe, aber bei solch einer Strecke, die Landschaftlich begeistert werden Gummipunkte schnell zur Nebensache*. Es sind einfach die Eindrücke, die unterwegs zählen.
Das Final liegt ein wenig ab von der Trasse, ist aber gut erreichbar, auch wenn die müden Beine noch einmal etwas gefordert werden.
Inklusive An- und Abfahrt, welche auch mit dem Rad bewältigt wurde, standen am Ende des Tages knapp 70km auf der Uhr und ein Cache-Erlebnis, dass an das „Alte Fieber“ erinnerte.
*Nein, die haben mich noch nie wirklich interessiert.
Hey,
vielen Dank für diesen kleinen Ausflug. :-)
Zwar ist das nicht meine Homezone, aber ich werde sie mir mal vermerken, wenn ich wieder in die Region unterwegs sein sollte. Gerade als Liegedreiradfahrer freut man sich über solche Beiträge, da es schwer ist schöne Strecken aus der Ferne herauszufinden.
Die Wegbeschaffenheit scheint ja traumhaft zu sein, da fliegt man ja quasi nur so dahin. Und 70 km sind auch OK, das wäre dann eine nette Tour für einen Nachmittag, wenn ich mich nicht von den Caches verleiten lasse. ;-)
Grüße aus Hannover!