Einer der Bergischen Streifzüge im Bergischen Wanderland liegt fast bei uns vor der Haustüre. Lediglich wenige Hundert Meter und eine Wupperbrücke trennen unsere Haustüre vom Start der Rundwanderung, die extra für Kinder ausgelegt ist. Motto der Wanderung ist „Mit dem Apfel durch die Zeiten“ und hat uns auf Grund Ihrer Nähe schon länger gelockt.
Der Wanderweg ist durchgängig ausgezeichnet, einen GPX-Track zum Download und den Flyer zum Ausdrucken gibt es auf der Webseite zum „Streifzug 4 – Leichlingen Obstweg“ vom Bergischen Wanderland. Er ist rund 5,8 Km lang und hat circa 140 Höhenmeter.
Ausgangspunkt des Streifzuges 4 – Leichlingen Ostweg
Der Startpunkt liegt relativ zentral in Leichlingen, kostenfreie Parkplätze finden sich etwas versteckt am Pastorat, von wo aus eine Brücke über die Wupper führt oder an der Sporthalle. Vom Bahnhof Leichlingen bis zum Start der Wanderung ist es ungefähr einen Kilometer. Von Köln oder Düsseldorf aus ist Leichlingen in 20-30 Minuten schnell erreicht.
Ich habe mich zum Ausklang des Wochenendes Sonntagsabends auf den Weg gemacht, da wir zum Sonnenuntergang die Aussicht vom Bechlenberg genießen wollten, über den der Wanderweg wieder hinunter nach Leichlingen führt. Aber dazu später mehr.
Zunächst führt der Weg von der ersten Schautafel aus durch ein paar ruhige Seitenstraßen aus Leichlingen hinaus. An Ortsende ist die Wegführung ein wenig tricky, da der Wanderweg nicht ganz offensichtlich hinter ein paar Glascontainern in den Wald führt. Ich bin zunächst einige Meter der Landstraße gefolgt, bis das ein kurzer Blick auf das GPS zeigte, dass ich hätte abbiegen müssen.
Nach wenigen Schritten im Wald steigt der schmale Weg steil berauf, zum Teil über Steine und Wurzeln. Auf rund 200 Metern geht es knappe 40 Meter aufwärts. Mit dem Kinderwagen könnte dieses Stück grenzwertig sein.
Oben angekommen, wird man mit der zweiten Tafel des Obstweges belohnt. Diese wartet mit einem kleinen Highlight für die Kinder auf. Es gibt eine per Handkurbel betriebene Audio-Station.
Unterwegs zwischen Streuobstwiesen
Der weitere Wegverlauf führt zwischen Streuobstwiesen und Kuhweiden durch die Ortslage Hülstrung hindurch. Hier gilt es eine Landstraße, die durch den Ort führt, zu überqueren. Der Wanderweg geht auch ca. 30 Meter direkt an der Straße entlang, an der es keine Gehwege oder Randstreifen gibt, so dass hier besondere Vorsicht geboten ist.
Anschließend geht es weiter durch die typisch bergische Kulturlandschaft, in der sich kleine Waldstücke mit Feldern, Streuobstwiesen und Weiden abwechseln. Unterwegs trifft man auf die dritte Schautafel, welche ebenfalls mit einer Audiostation ausgestattet ist.
Historische Obstsorten beim Wandern entdecken
Gerade die Obstbäume und Streuobstwiesen unterwegs sind faszinierend, da dort häufig kleine Schaubilder und Beschreibungen von den Obstbäumen, welche dort zu sehen sind, aufgehängt sind. Da diese zum Teil stark variieren, mal laminiertes Papier, mal auf Holz oder Forex kaschiert, mal auf Metall gedruckt, vermute ich, dass diese in Eigenregie angelegt worden sind.
Besonders ist dort, dass die viele der Obstbäume unterwegs, Einzelne oder Kleingruppen von historischen Sorten umfassen, die heute nicht mehr kommerziell angebaut werden und zum Teil vom Aussterben bedroht sind.
Mein Dank geht hier an all diejenigen, die dies in diesem großen Umfang möglich gemacht haben bzw. sich um die Pflege kümmern.
Kurz hinter dem Ortseingang von Bennert gibt es eine tolle Aktion von Anwohnern, die dort in ihrem Vorgarten Steine, Pinsel und Farben zum Bemalen von Steinen bereitgestellt haben.
Durch Bennert macht der Wanderweg einen Schlenker vorbei an der Grundschule, wo eine weitere Schautafel steht, diesmal allerdings ohne Audiostation.
Von dort aus geht der Wanderweg rund 500 Meter auf einem Gehweg entlang einer vielbefahrenen Landstraße bis nach Bergerhof. Der weitere Weg führt dann den Bechlenberg, einen asphaltierten Feldweg, wieder nach Leichlingen hinunter. Gerade auf dem oberen Teilstück des Bechlenberges bietet sich ein grandioser Ausblick. Auf der linken Seite liegt einem die Kölner Bucht zu Füßen, an deren Ende man am Horizont bei klarem Wetter die ersten Höhenzüge der Eifel erkennen kann. Vor einem sind in Richtung Horizont die Großkraftwerke des rheinischen Braunkohlegebietes mit ihren riesigen Wolkenmaschinen, den Kühltürmen zu sehen. Rechts blickt man in Richtung Düsseldorf und die Rheinische Tiefebene.
Immer wieder ein einzigartiger Moment
Alleine dieser Moment, indem man die endlose Weite genießen kann und die beiden Großstädte in einiger Entfernung zu seinen Füßen liegen hat, ist immer wieder erhebend, besonders, wenn man diesen Ort einen Moment lang für sich alleine hat. In der Ferne nur das leise Rauschen der Großstadt, ein paar zirpende Grillen, ein krähender Vogel und der Kopf ist kurz vor Ende der Wanderung leer.
Zurück in Leichlingen
Von dieser grandiosen Aussicht aus führt der Weg die letzten Meter zurück nach Leichlingen. Am Wegesrand steht noch eine letzte Schautafel zum Thema „Mit dem Apfel durch die Zeiten“. Obwohl ich hier schon oft unterwegs war, macht der Weg zum Schluss noch einen unerwarteten Abstecher, der mir eine neue Perspektive auf eine unserer Leichlinger Kirchen, St. Johannes Baptist, bietet. Solche Momente schätze ich eben falls immer wieder sehr, wenn sich plötzlich neue Dinge auftun, obwohl man glaubte alles zu kennen.
Mein Fazit zum Obstweg Leichlingen
Der Obstweg Leichlingen führt durch eine tolle Kulturlandschaft und vermittelt einiges an Wissen rund um das Thema Apfel. Ob nun zwei Audiostationen und Schautafeln mit der WDR Maus und kindgerechten Texten eine Wanderung zu einer Wanderung für Kinder machen bezweifele ich, aber gerade, wenn man mit offenen Augen durch die Gegend wandert gibt es unglaublich viele kleine Dinge zu entdecken.
Die Natur ist wie ein Wimmelbuch, nur in echt, man muss sich einfach nur drauf einlassen.
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Der Weg ist wunderschön bin in jetzt schon zum zweiten Mal gegangen das letzte Mal 2021. Daher wusste ich in etwa wo ist langgeht der Einstieg ist relativ kompliziert und sehr versteckt. Wir waren Gott sei Dank nicht die einzigen auf einem Sonntag unterwegs. Daher konnte man sich gegenseitig behilflich sein, aber hat man erst einmal den Weg gefunden ist es einfach nur traumhaft schön . es wäre hilfreich, vom Bahnhof aus einen Wegweiser zu haben, damit man die ungefähre Richtung weiß.
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