Dank mehrerer Inspirationen (z.B. Doreen und ChaosundQueen) haben wir uns wieder einmal auf den Weg in Richtung Lindlar gemacht. Dort gibt es zwei kleine, mittelalterliche Burgruinen und die „Zwergenhöhle“. Diese Punkte sind in den rund 14 Km langen Sagenweg von Lindlar-Touristik eingebunden.
Auch wenn uns diese Wanderung insgesamt gereizt hätte, mussten wir ein paar kleine Abstriche machten, da wir erst spät starten konnten. Unsere geplante Wanderung sollte rund 5 Km kurz sein, wurde dann aber doch etwas länger. Wir liefen überwiegend auf Forst- und Waldwegen, hin und wieder auf steilen, schmalen Pfaden und etwas über asphaltierte Straßen durch den Ort.
Los ging es auf einem kleinen, versteckt liegenden Wanderparkplatz in Scheel. Vorn dort aus führte uns der Weg zunächst in Richtung Süden, wo ein kleiner Höhenzug zu zu erklimmen war. Oben angekommen wurden wir mit einem tollen Panorama über Scheel und Frielingsdorf belohnt.
Auf diesem Höhenzug folgten wir dem Sagenweg und hatten immer wieder traumhafte Aussichten in Richtung Tal. Unterwegs trafen wir dann auf einen Wegweiser in Richtung „Ruine Eibach“, unserem ersten Etappenziel. Zunächst waren wir tatsächlich etwas verunsichert, da der Wegweiser mitten in ein Feld mit Windbruch zeigt.
Doch tatsächlich führt der Weg genau durch die umgestürzten Stämme. Zwischen den am Boden liegenden Stämmen finden sich auch weitere Wegmarkierungen, die eindeutig nach dem Windwurf aufgestellt worden sind. So sind wir, auf dem richtigen Pfad zu sein.
Ruine Eibach – Einst sicher eine traumhafte Wasserburg
Die Wasserburg Eibach wurde Mitte des 14. Jahrhunderts erstmals urkundlich erwähnt. Heute stehen von der einst sicher prachtvollen Burg Eibach nur noch Teile eines Turms und verschiedene weitere Mauerreste. Die Ruine Burg Eibach ist nicht zugänglich und von einem kleinen, umzäunten Teich umgeben, an dessen Rand der ehemalige Burggraben noch gut zu erkennen ist. Von grünen Ranken und Efeu bewachsen wirkt dieser Ort wie aus einem verwunschenen Märchen entsprungen.
Nach einem kurzen Fotostop geht es auch schon weiter, zunächst an einem idyllischen Bauernhof vorbei den Berg hinauf.
Gemütlich quatschend und naturgenießend achten wir nicht mehr auf unser GPS mit der geplanten Route und stellen nach ein paar Hundert Metern fest, dass wir ein die falsche Richtung eingeschlagen haben und in die falsche Richtung wandern. Statt uns zu ärgern, machen wir aus der Not eine Tugend und laufen im großen Bogen wieder zurück in Richtung des geplanten Wanderweges.
Für unsere Extrameter wurden wir unterwegs auch promt belohnt. Am Wegesrand standen Highland-Rinder. Die Tiere waren von uns vermutlich genauso fasziniert, wie wir von ihnen. Zumindest beobachteten sie und eine ganze Weile neugierig, bis dass wir weiter gezogen sind.
Ruine Burg Neuenberg
Unser nächsten Etappenziel war die Ruine Burg Neuenberg. Die Ursprünge der Höhenburg gehen zurück bis ins 12. Jahrhundert. Heute stehen noch Teile der Außenmauern und ein Rest des ehemaligen Eingangs. Im Bereich der Außenmauern lassen sich auch noch einzelne Turmstümpfe der Wehrtürme erkennen. Eindrucksvoll ist der rund 10 Meter breite und fünf Meter tiefe Wehrgraben, der die Burg umfasst und auch heute noch gut erhalten ist. Die Ruine ist zugänglich, allerdings bewegt man sich dort auf einem historischen Baudenkmal.
Nachdem wir die Ruine der Burg Neuenberg ausgiebig erkundet haben, machen wir uns auf zu unserem ursprünglich letztem Etappenziel. Dieses liegt nur wenige hundert Meter unterhalb der Ruine Neuenberg und ist aus historischer Sicht das älteste Objekt, dass wir uns an diesem Tag anschauen wollten.
Die Zwergenhöhle im Lindlar
Um die kleine Zwergenhöhle in Lindlar ranken sich Legenden und Sagen. So sollen dort in früherer Zeit einmal Zwerge gelebt haben, die verschwunden sind, nachdem sie sich über das Verhalten ihrer menschlichen Nachbarn geärgert haben.
Die Höhle ist mit grob geschätzt 7 Metern Tiefe, 5 Metern Breite und knapp 2 Metern Höhe eher ein winziges Loch, aber auch wenn die Höhle klein ist, lädt sie zumindest den abenteuerlustigen und mutigen Nachwuchs zum Erkunden ein. Immerhin wurden hier auch Reste prähistorischer Gefäße gefunden, die bestimmt aus der Zeit vor den Zwergen stammten.
Nach der Zwergenhöhle geht es zunächst zurück in den Ort Scheel, der nach nur wenigen Metern erreicht ist. Da wir noch nicht zurück zum Auto wollen, entscheiden wir uns -diesmal bewusst- dafür, zunächst noch ein Stück bergauf zu gehen. Dort kommen wir an einem kleinen, erfrischenden Brunnen mit Schwengelpumpe vorbei. Auch wenn es kein Trinkwasser ist, tut das kühle Nass auf der Haut seine erfrischende Wirkung.
Über eine kleine Schleife geht es nun tatsächlich zurück zum Ausgangspunkt unserer Wanderung.
Fazit zur Wanderung zwischen Zwergenhöhle, Ruine Burg Eibach und Ruine Burg Neuenberg
Die Runde, die wir gewandert sind, ist absolut lohnenswert, tolle Natur mit grandiosen Aussichten, ein paar Highlights wie die beiden Ruinen und die Zwergenhöhle. Wir würden die Tour jederzeit wieder genau so angehen.