Ein nasskalter, ungemütlicher Adventssonntag, der in anderen Jahren zu einem Weihnachtsmarktbummel mit Glühwein oder einem der vielen Adventsbasare prädestiniert gewesen wäre. Doch in diesem Jahr ist dank Corona alles anders, auch in Schloss Burg. Wo normalerweise an den Adventswochenenden Heerscharen an Besuchern durch die festlichen Räume der Burg gewandelt wären, um sich in Weihnachtsstimmung Kunsthandwerk anzuschauen oder dem leiblichen Wohl zu frönen, herscht gähnende Leere. Als ich gegen Mittag ankomme, stehen auf dem Parkplatz gerade einmal zwei andere Fahrzeuge.
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Schnell die Wanderschuhe noch einmal nachgeschnürt, geht es direkt vom Parkplatz aus über einen steilen Pfad hinunter in den Burgsiefen. Ziel der Etappe ist der Diederichstempel Burg, unterwegs biege ich jedoch noch zum Ehrenmal des Bergisches Feldartillerie Regiment Nr. 59 ab, das rund 250 Meter oberhalb liegt.
Das Ehrenmal, dass hier in Form eines kleinen Turmes vis-à-vis von Schloss Burg erbaut wurde, ist den Gefallenen im ersten Weltkrieg gewidmet. Nur wenige Meter weiter befindet sich ein weiteres Kriegerdenkmal, dass den Gefallenen des zweiten Weltkrieges gewidmet ist.
Das trübe Wetter tut sein übriges zu der besonderen Stimmung, die hier herrscht.
Nach kurzem Innehalten steige ich hinunter zum Diederichstempel Burg. Dieser Aussichtspavillon wurde 1896 im neuromanischen Stil errichtet und bietet einen tollen Ausblick auf Schloss Burg und das Tal der Wupper mit dem dort liegenden Ortsteil Solingen Unterburg.
Vom Dieterichstempel aus wandere ich auf einem steilen, engen Pfad, der stellenweise von umgestürzten Bäumen verlegt ist, hinunter zur Wupper.
Gottesurteil am Weißen Stein an der Wupper
Dort, wo ich auf die Wupper treffe, markiert ein weis gestrichener Stein eine Stelle, an der sich eine der vielen Bergischen Legenden zugetragen haben soll.
Selbst zu Fuß auf dem matschigen Pfad ist man an dieser Stelle froh über das Geländer am Abgrund zur Wupper, die an dieser Stelle gute 10 Meter tiefer liegt.
Ich folge der Wupper weiter nach Unterburg, einem Solinger Stadtteil, der sich ein Stückchen entlang des Eschbaches ins Eschbachtal hineinzieht. Kurz hinter Ende der dörflichen Bebauung führt eine kleine Brücke über den Eschbach. An dieser Stelle kann man versteckt hinter Buschwerk und Bäumen noch die Überreste eines Mühlteiches erkennen. Der Übergang in den Eschbach wurde mit Bruchsteinen gemauert.
Weiter geht es noch ein gutes Stücken in das Tal hinein, biss das ich mich entschließe, mich wieder in Richtung Schloss Burg, also hangaufwärts zu wenden. Der Weg ist weitestgehend unspektakulär, lässt mich aber tüchtig ins Schwitzen kommen, da es steil bergauf geht. Unterwegs treffe ich dann noch unerwartet auf ein weiteres kleines Ehrenmal, dass etwas abseits im Wald liegt. Es wurde vom St. Sebastian Schützenverein den im 1. Weltkrieg gefallenen Schützenbrüdern gewidmet.
Für mich führt der Weg weiter bergauf bis in den Hofgarten Schloss Burg. Dies ist eine kleine Parkanlage mit Kinderspielplatz direkt gegenüber von Schloss Burg.
Fazit zu dieser Wanderung um Schloss Burg
Es tat richtig gut, sich mal wieder draußen zu bewegen und zu fotografieren. Die Wanderung selber war zwar nur 4,6 Km kurz, wartete aber mit knapp 220 Höhenmetern auf. Zum Abschluss gönnte ich mir noch eine Waffel und einen Kaffee in der Holztruhe am Schlosstor, die derzeit allerdings Corona-bedingt nur zum Mitnehmen anbietet. Im gesamten Bereich von Schloss Burg gilt derzeit Mund-Nasen-Schutz-Maskenpflicht, so dass der Verzehr erst im Auto möglich war.
Die Parkgebühren belaufen sich auf 1,-€ pro Stunde, man könnte allerdings auch auf den alternativen Parkplätzen in fußläufiger Entfernung Parken.
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