Die Sonne strahlte am Himmel, als wir das malerische Freilichtmuseum Vogtsbauernhof besuchten. Wir wählten extra einen der ersten Tage unseres Schwarzwaldurlaubes, da das Museum mit seiner Sammlung von Gebäuden aus den unterschiedlichen Regionen des Schwarzwaldes und Informationen zu regionalen Besonderheiten einen ersten guten Überblick gibt. Trotz der Hitze versprach der Tag eine Reise in die Vergangenheit, um die Geschichte und das traditionelle Handwerk hautnah zu erleben. Von historischen Handwerkern bis hin zu traditionellen Zimmerleuten bot das Museum eine faszinierende Einblick in das ländliche Leben vergangener Zeiten.
Beitragsserie zu unserem Familienurlaub im Schwarzwald
Dieser Beitrag ist Teil einer Beitragsserie zu unserem Familienurlaub im Schwarzwald, in der bisher folgende Beiträge erschienen sind:
Eine kurze Zusammenfassung aller Beiträge und eine Übersichtskarte findet Ihr unter Familienurlaub im Schwarzwald
Als Bonus haben wir seit langem mal wieder eine Podcastfolge aufgenommen. Hört einfach mal rein: Bonus: Podcast zu unserem Familienurlaub im Schwarzwald
Ein Spaziergang durch die Geschichte
Der Vogtsbauernhof, ein lebendiges Freilichtmuseum im Herzen der Natur, versetzt seine Besucher in eine Zeit zurück, in der das bäuerliche Leben den Rhythmus der Jahreszeiten diktierte. Schon beim Betreten des Geländes fühlten wir uns in eine andere Ära versetzt. Nicht nur, dass die gut restaurierten Fachwerkhäuser aus dem Schwarzwald von der kargen Schönheit vergangener Jahrhunderte zeugten, sondern ein Zimmerman in seiner Kluft kreuzte unseren Weg und zog schwitzend von dannen. Wir sollten Ihn später noch einmal wiedersehen.
Handwerkskunst zum Anfassen
Trotz der sommerlichen Hitze zogen wir gespannt durch das Museum und stolperten bald über die ersten Werkstätten historischer Handwerker. Besonders bleib uns die Begegnung mit der Pinsel- und Bürstenmacherin in Erinerung. Ihre Finger glitten geschickt über die Materialien, während sie uns die Kunst des Pinsel- und Bürstenmachens erklärte. Es war eine Erinnerung daran, wie sorgfältige Handarbeit einst alltäglich war, aber auch über das Wissen, dass dazu gehörte. Nicht nur, wie die Tierhaare und Borsten richtig und haltbar gebunden werden müssen, sondern auch welcher Besatz sich für welchen Einsatzzweck eignet.
Etwas weiter entdeckten wir den Besenbinder, der mit geschickten Händen Reisigbesen formte. Sein Handwerk schien fast schon vergessen, doch hier wurde es wieder lebendig. Wir beobachteten gebannt, wie er die Naturmaterialien in perfekte Formen brachte, und bewunderten seine Hingabe zur Bewahrung dieser alten Tradition.
Traditionelle Handwerkstechniken
Die irgendwann trafen wir auf die Zimmerleuten, von denen einer uns bereits am Einang über den Weg gelaufen war. Inmitten des Museumsgeländes war ein Bereich abgesperrt, auf dem eine Gruppe von Zimmerleuten, die auf traditionelle Art und Weise Holzbalken bearbeiteten. Die Klänge von Hobeln füllten die Luft, während wir uns mit ihnen über ihre Arbeit und die alten Handwerkstechniken unterhielten. Es waren tatsächliche Zimmerleute, die auch mit modernen Techniken in einem regionalen Betrieb arbeiten, ihnen aber die historischen Arbeitsweisen sehr am Herzen liegen. Daher nutzen sie gerne die Möglichkeit, diese im Museum zu zeigen. Auch wenn das moderne Handwerk inzwischen ein anderes ist, sind es die tradionellen Techniken, die es zu dem gemacht haben, was es heute ist.
Gerne haben die Gesellen auch unsere Kids einmal mit dem Hobel an den Stamm gelassen und erklärt, worauf des dabei ankommt, damit sie merken, wie viel Kraft, Ausdauer und Geschick notwendig sind.
Ein Tag für die Sinne
Der Tag im Freilichtmuseum Vogtsbauernhof war mehr als nur eine Gelegenheit, historische Gebäude zu bewundern. Es war ein Erlebnis für die Sinne – das Rauschen der Bäume, das Knarzen von altem Holz unter den Füßen, Immer wieder der Wechsel zwischen der gleißend heißen Sonne draußen und den kühlen von Lehmwänden umgebenen Gebäude.
Fazit
Unser Besuch im Freilichtmuseum Vogtsbauernhof war eine Reise zurück in die Zeit, die uns mit der Schönheit und Bedeutung des traditionellen Handwerks verband. Trotz der Hitze spürten wir die Begeisterung der Handwerker, die stolz waren, ihre Fähigkeiten zu präsentieren. Aber auch, die alten Techniken, die auch heute dazu führen, dass Gebäude trotz der Hitze kühl und angenehm bleiben, ohne Strom oder Klimaanlage. Dieses Museum ist mehr als nur ein Ort, an dem alte Gebäude stehen – es ist ein lebendiges Zentrum, das die Vergangenheit ehrt und uns dazu inspiriert, die Werte und Techniken vergangener Generationen zu bewahren.
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