Das Sturmtief Lothar fegte zu Weihnachten 1999 mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 272 km/h über Süddeutschland. In vielen Teilen des Schwarzwaldes wurden große Waldbestände durch den Orkan beschädigt. An der Schwarzwaldhochstraße zwischen Schliffkopf und Alexanderschanze wurde dabei eine breite Schneise in den Wald gerissen.

Während an anderen Stellen schnell wieder aufgeforstet wurde, wurde am Rande des heutigen Nationalparks Schwarzwald ein Waldstück als Bannwald sich selbst überlassen. 2003 wurde hier mit dem Lotharpfad ein rund 800 Meter langer Naturerlebnispfad geschaffen, den wir erkunden wollten.

Lotharpfad an der Schwarzwaldhochstraße

Der Ausgangspunkt für den Lotharpfad liegt direkt an einem Wanderparkplatz an der B500, der Schwarzwaldhochstraße. Ein kleiner Pavillon informiert mit Schautafeln über das Orkantief Lothar und seine Auswirkungen in Mitteleuropa. Ein paar Picknickbänke laden zur Rast ein. Diese hoben wir uns aber für später auf. Wieder einmal sind wir -wie an vielen Stellen während unseres Schwarzwaldurlaubes- überrascht. Außer uns stehen nur 2 weitere PKW und ein Wohnmobil auf dem Parkplatz, obwohl wir erst am späten Vormittag ankommen.

Holzstege, Treppen und Leitern führen durch den Windwurf, der sich auch heute noch gut erkennen lässt. Mächtige Stämme, die am Boden liegend noch nach über 20 Jahren Ihre abgestorbenen Äste in den Himmel recken, lassen erahnen, welche Wucht hier gewütet haben muss.

Beeindruckend ist aber auch die natürliche Regenerationskraft des Waldes. Einige der Fichten, die sich nach dem Windwurf wieder selbst angesiedelt haben, sind bereits wieder mehr als 10 Meter hoch und auch einige schnellwachsende Birken haben schon wieder imposante Höhen erreicht.

Übersichtskarte zu unserer Familienwanderung am Lotharpfad und Panoramarundweg

Weiter auf dem Panorama-Rundweg

Wir folgen dem Lotharpfad für einige hundert Meter bis zu einer Aussichtsplattform. Dort zweigen wir auf den Panorama-Rundweg ab. Zunächst ein schmaler, verwilderter Pfad führt er und zu einem breiten Forstweg, dem wir weiter folgen. Waldetappen wechseln sich mit spektakulären Ausblicken ab.

Der weitere Verlauf des Weges schlägt einen weiten Bogen um den Sandkopf. Wir folgten ihm, bis wir die Schwarzwaldhochstraße wieder erreichten. Dort wechselten wir auf die nördliche Seite der Schwarzwaldhochstraße und schlugen den Rückweg zum Parkplatz ein. Dieser Teil des Weges ist vom Ausblick her weniger spektakulär, aber die Natur ist umso beeindruckender. Rechts und links des Weges liegen stellenweise Moorlandschaften.

Den Parkplatz erreichen wir nach guten 2 Stunden und runden 5 Kilometern wieder. Der Parkplatz ist zwar deutlich voller, aber einzig von einer Gruppe Studenten, die gemeinsam mit Ihrem Professor auf einer Naturexkursion sind, bevölkert.

Wir nutzen einen der freien Tische für ein kurzes Picknick und schmieden weitere Pläne für den Rest des Tages.