Während unseres Familienurlaubs im Schwarzwald waren natürlich auch die Allerheiligen Wasserfälle ein Bullet auf unser Wunschliste. An anderen Ausflugszielen hatten wir zwar meistens das Glück, dass wir nur auf wenige andere Touristen und Ausflügler trafen, aber wir wollten es nicht immer herausfordern.
So entschieden wir uns, Allerheiligen, dass nur einen Abstecher von der Schwarzwaldhochstraße entfernt liegt, erst am frühen Abend aufzusuchen. Wir waren gegen 18:00 Uhr am oberen Parkplatz als einziges Auto. Da für den Abend noch Gewitter vorhergesagt waren, mussten wir uns etwas sputen, auch wenn davon noch nichts zu sehen war.
Beitragsserie zu unserem Familienurlaub im Schwarzwald
Dieser Beitrag ist Teil einer Beitragsserie zu unserem Familienurlaub im Schwarzwald, in der bisher folgende Beiträge erschienen sind:
Eine kurze Zusammenfassung aller Beiträge und eine Übersichtskarte findet Ihr unter Familienurlaub im Schwarzwald
Als Bonus haben wir seit langem mal wieder eine Podcastfolge aufgenommen. Hört einfach mal rein: Bonus: Podcast zu unserem Familienurlaub im Schwarzwald
Übersichtskarte unserer Wanderung entlang der Allerheiligen Wasserfälle
Klosterruine Allerheiligen
Das Kloster Allerheiligen ist bereits 1803 säkularisiert worden. Große Teile der Gebäude sind zu der Zeit aufgegeben und teilweise als Steinbruch für andere Bauprojekte genutzt worden. Die aufkommende Romantik zog nach und nach Touristen an die Ruine und an die Allerheiligen Wasserfälle, was dazu führte, dass die verbleibende Klosterruine bereits 1840 unter Schutz gestellt wurde.
Heute stehen neben der eigentlichen Klosterruine noch kleine Teile der ehemaligen Gartenanlage und ein zunächst noch als Forsthaus und später als Hotel genutzter Gebäudeteil. Heute sind dort ein Restaurant, ein Hotel, ein Gästehaus und ein Tagungszentrum angesiedelt.
Der Weg führte uns durch durch die ehemalige Abtei hindurch vorbei an den ehemaligen Klostergärten. Er überschneidet sich mit Teilen des Sagenweges, so dass am Wegesrand immer wieder Tafeln zu regionalen Überlieferungen stehen.
So erfuhren wir, von Bruder Pauli, der aus silbernen Kruzifixen Kugeln für die Wilderei goss und von Gottes Gericht dazu verurteilt wurde, ruhelos als Geist in der Umgebung des Klosters umherzustreifen.
Lierbach
Unterhalb der ehemaligen Klostergärten wanderten wir entlang dem beschaulichen Lierbach, der als kleiner Gebirgsbach durch sein steiniges Bachbett gluckert.
Einige hundert Meter erreichen wir den Einstieg in die Schlucht der Allerheiligen Wasserfälle. Der breite Waldweg endet an einer schmalen Brücke, die über den Bach führt. Am anderen Ufer ändert sich der Charakter des Weges zu einem schmalen felsigen Pfad, der sich mit steilen Treppenabschnitten abwechselt.
Für unsere beiden großen im (fast) Teenageralter ein tolles Abenteuer und immer wieder mit neuen, atemberaubenden Ausblicken. Für unseren kleinen sind wir froh, dass wir die Bauchtrage haben, und damit immer eine Hand zum Festhalten frei.
So geht es langsam, aber sicher talwärts. Laut rauscht das Wasser, dass über mehre Stufen in die Tiefe stürzt.
Während wir dem Weg weiter folgen geht es einige Höhenmeter abwärts. In der imposanten Kulisse merken wir es kaum, aber die Oberschenkel fangen an zu brennen und die Knie schmerzen.
Ein hektischer Rückweg – Das Wetter macht es spannend
Nach einer guten Dreiviertelstunde in der Schlucht -wir sind gemütlich gegangen- erreichen wir den unteren Eingang der Schlucht und den dazugehörigen Wanderparkplatz. Das Tal wird etwas weiter und wir merken, dass das angekündigte Gewitter aufgezogen ist und sich mit Grollen bemerkbar macht und erste Tropfen vom Himmel fallen.
Wir beratschlagen, was wir machen, eine wirkliche Unterstellmöglichkeit bietet sich nicht, wobei wir in dem vergleichsweise engen Tal weniger Blitzschlag als den Regen fürchten. Das dichte Blätterdach bietet aber ein wenig Schutz. Die Kids sind inzwischen müde.
Also beschließen wir, dass die Kinder mit der Mutter eine kleine Rast einlegen, und ich meinen Rucksack mit Kamera und Verpflegung beim Rest der Familie lasse und den Aufstieg zurück zum Auto alleine bewerkstellige.
Ich entschließe mich dafür, als Rückweg den Wanderweg an der westlichen Talflanke aufwärts zu nehmen, er führt mich über die Rossgrundhütte, die Engelskanzel und einen weiteren imposanten Aussichtspunkt auf der oberen Kante der rund 100 Meter tiefen Schlucht entlang.
Da nicht absehbar war, wie sich das Wetter entwickeln würde eilte ich relativ schnell den schmalen Weg entlang. Steile, steinige Aufstiege wechselten sich mit etwas flacheren Etappen, Wurzelwerk und Treppenstufen ab, so dass ich ständig auf der Hut sein musste, die Trittsicherheit auf dem unebenen Boden nicht zu vernachlässigen.
Bald erreichte ich die Klosteranlage und wenig später saß ich im Auto. Das Blut pumpte, Beine und Lunge schmerzten, was sich aber schnell legte.
Schnell fuhr ich dann mit dem Auto hinunter ins Tal, den Rest der Familie einsammeln. Bei Ihnen angekommen, haben wir alles eingepackt, die Kids ins Auto verfrachtet und wir saßen keine 5 Minuten im Auto, schon prasselten die Regentropfen auf das Dach.
Gerade noch einmal geschafft.
Die Leistung, die ich da abgerufen habe, wird mir erst jetzt beim Schreiben des Beitrages und dem Auswerten des GPS-Tracks, den ich mit aufgezeichnet habe, bewusst: Der Rückweg waren 2,6 Kilometer mit 138 Höhenmetern in knappen 20 Minuten.
Unser Fazit zur Wanderung durch die Schlucht der Allerheiligen Wasserfälle
Tatsächlich würden wir die Wanderung durch die Allerheiligen Schlucht genau so noch einmal machen. Aufgrund der Tageszeit und vermutlich auch aufgrund der unsicheren Wettervorhersage mit einer Sommergewitterlage hatten wir das imposante Naturdenkmal fast für uns alleine und konnten die Wucht der malerischen Kulisse exklusiv genießen.
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