Die Hornisgrinde ist der höchste Berg des Nordschwarzwaldes. Er liegt direkt am mystischen Mummelsee an der Schwarzwaldhochstraße. Selbstverständlich haben wir es uns nicht nehmen lassen, vom Mummelsee aus den Gipfelrücken zu erwandern.
Für Wandereinsteiger im Schwarzwald ist diese Tour sicher ein Klassiker, aber für uns als Familie war es die erste Tour im Schwarzwald, die wir sicher lange nicht vergessen werden.
Beitragsserie zu unserem Familienurlaub im Schwarzwald
Dieser Beitrag ist Teil einer Beitragsserie zu unserem Familienurlaub im Schwarzwald, in der bisher folgende Beiträge erschienen sind:
Eine kurze Zusammenfassung aller Beiträge und eine Übersichtskarte findet Ihr unter Familienurlaub im Schwarzwald
Als Bonus haben wir seit langem mal wieder eine Podcastfolge aufgenommen. Hört einfach mal rein: Bonus: Podcast zu unserem Familienurlaub im Schwarzwald
Mummelsee und Hornisgrinde
Der Mummelsee ist ein kleiner, idyllisch an der Schwarzwaldhochstraße gelegener Bergsee, allerdings ist diese Ecke auch eine der am meisten besuchten Ausflugsziele im Nordschwarzwald, das man von vielen Postkarten-Motiven her kennt. Der Einschnitt in der Bergflanke, in dem der Mummelsee liegt wird im Norden von der Hornisgrinde überragt. Die Hornisgrinde ist mit 1164 Metern der höchste Berg im Nordschwarzwald und verspricht damit phantastische Aussicht.
Unsere Befürchtungen und doch fast für uns alleine
Da die Gegend ein beliebter Touristen-Hotspot ist, fürchteten wir schon das schlimmste, als wir uns nach einem ausgiebigen Frühstück am späten Vormittag von unserer Ferienwohnung auf den Weg machten. Doch vor Ort waren wir absolut überrascht. Wir konnten sogar noch auf dem kleinen Parkplatz vor dem Berghotel Mummelsee parken, auf den vielleicht 60 PKW passen.
Wohlgemerkt, wir hatten Ferien in NRW, zwar relativ früh in diesem Jahr, aber immerhin das größte Bundesland machte zur Hälfte Urlaub. Daher hatten wir mit mehr Urlaubern gerechnet.
Im kleinen Bauernladen ergänzten wir unseren Wanderrucksack noch mit einem frisch gebackenen Brot mit Speck und machten uns auf den Weg in Richtung Hornisgrinde.
Abwechslungsreiche Wege mit phantastischer Aussicht
Zunächst ging es für uns einmal um das Hotel herum und wir folgten einem breiten geschotterten Forstweg, der schnell ein paar Höhenmeter anstieg. Leicht schnaufend kamen wir langsam auf Temperatur. Einige Meter weiter zweigte der Wanderweg als kleiner felsiger Pfad vom Hauptweg ab und führte durch einen lockeren Fichtenwald. Wir waren mit Rücksicht auf unsere Kids und speziell auf unseren Jüngsten in der Bauchtrage langsam unterwegs, um die Höhenmeter sachte und sicher zu erklimmen. Nach guten 20 Minuten wurden wir von rüstigen Mittsechzigern aus Heidelberg überholt, die einen kurzen Plausch mit uns hielten, ansonsten war es auf dem Anstieg tatsächlich überraschend ruhig.
Einige hundert Meter weiter kam uns eine Schulklasse aus Oppenau entgegen, die Ihren Biologieunterricht in die Natur verlegt hat. Das machte unsere beiden Großen schon etwas neidisch, dort lernen, wo andere Urlaub machen.
Schritt für Schritt ging es weiter bergauf, wobei wir uns in grobe Richtung der Bergwachthütte hielten. Ab der Bergwachthütte wurde der Weg ebener und die Felsen glichen eher Trittplatten am Rande des Hochmoors.
In weitem Bogen folgten wir dem Weg, vorbei an der Windkraftanlage, die hier auf dem Höhenrücken die typischen Westwinde in Strom umwandelt.
Bald erreichten wir den Bismarckturm, an dessen Fuß wir auf einer Picknickbank eine kurze Rast einlegen. Der Bismarckturm ist der kleinere der beiden Aussichtstürme auf der Hornisgrinde. Er steht auf dem höchsten Punkt der Hornisgrinde, ist rund 7 Meter hoch und liegt am nördlichen Ende des Hochmoors. Über eine Außenwendeltreppe kann die Aussichtsplattform erklommen werden, die einen imposanten Rundumblick in die Landschaft bietet.
Westlich erstreckt sich die Rheinebene, nach Osten hin fällt der Bergrücken steil in das Naturschutzgebiet Bieberkessel, ein weites Tal ab.
Vom Bismarckturm aus folgten wir dem Weg entlang der Steilkante. Wenig weiter ging der Weg dann in einen Plankenweg durch das Hochmoor über. Einige Informationstafeln vermitteln Wissenswertes rund um Fauna, Flora und Geologie des Schwarzwaldes.
Ehemals militärische Nutzung begünstigt die ungestörte Entwicklung der Natur
Das Hoochmoor konnte sich lange Zeit ungestört entwickeln, da sich bis 1999 auf der Hornisgrinde ein militärisches Sperrgebiet befunden hat und mehrere große Abhöranlagen das Landschaftsbild prägten. Heute zeugen davon noch einzelne Relikte in der Landschaft von dieser Vergangenheit.
An der Grinde-Hütte machten wir eine weitere kleine Rast und gönnen uns ein kleines Eis bei toller Aussicht. Leider ist der zweite Aussichtsturm auf der Hornisgrinde, der Hornisgrindeturm zum Zeitpunkt unseres Besuches leider auf Grund von Sanierungsarbeiten geschlossen. Der Bunker der unter dem Plateau liegt, könnte an einzelnen Besuchstagen besichtigt werden.
Der Rückweg in Richtung Mummelsee führte uns dann am „Mummelseeblick“ vorbei, dem Motiv, dass man von vielen Postkarten her kennt. Über eine mit Wiese bewachsene Schneise im Wald kann man das typische Panorama mit dem Bergsee genießen.
Schritt für Schritt ging es für uns weiter in Richtung Tal. Dabei wählten wir statt der Asphaltstraße, die eine Alternative geboten hätte wieder den Steinigen Weg durch die Natur.
Fazit zur Wanderung Mummelsee – Hornisgrinde
Für uns war es eine perfekte Familien-Wanderung, die weder die Kids noch uns Eltern überfordert hat. Die Natur war großartig und wir konnten, obwohl es eines der Top-Ausflugsziele im Schwarzwald ist, auch die Stille genießen.
Was würden wir anders machen?
Wir würden etwas mehr Zeit einplanen und nach einer ausgiebigen Stärkung noch eine kleine Runde um den Mummelsee spazieren, der neben Tretbooten auch einen Abenteuerspielplatz und einen Kunstpfad bietet.
Daten zur Wanderung
- 5,6 Km
- 150 Höhenmeter
Weiterführende Links
- Grinde-Hütte
- Schwarzwald-Tourismus „Tag der offenen Bunkertür„
- Informationen zum „LVZ Hornisgrinde„
Der Schwarzwald bietet echt viel Sehenswertes. Danke fürs „Mitnehmen“. Auf der Hornisgrinde war ich letztes Jahr auch mal.
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