Vorhergesagt waren Gewitter und Regen, also kein passendes Wetter, um mit den Pänz draußen in der Natur unterwegs zu sein, daher musste ein Alternativprogramm her. So entschlossen wir uns, eine der Städte im Schwarzwald unsicher zu machen und ein wenig Kultur zu erleben.

Villingen-Schwenningen, eine heimelige Altstadt

Nach der Anfahrt haben wir am späten vormittag einen Parkplatz unmittelbar außerhalb der Altstadt Villingen gefunden. Flugs den Junior in den Kinderwagen uns schon haben wir uns durch die Stadt treiben lassen. Bis auf die Gewitterschwüle in der Luft aber keine weiteren Anzeichen vom angeküdingten Nass von oben.

So ließen wir uns Meter für Meter durch die Gassen ziehen, zunächst noch ohne Ziel. Dabei fielen uns die vielen Brunnen und Bäche innerhalb der Altstadt auf. Kunstvoll ausgeschmückt schienen Sie alle paar Meter am Wegesrand zu stehen. Die kleinen im Pflaster eingelassenen Bäche luden unsere Kids zum springen ein – zum Glück sind alle Füße trocken geblieben.

Nebenbei schauten wir Eltern, was die Stadt denn noch so alles zu bieten hat, ganz besonders jugendgerechte Museen mit ein wenig Kultur wären klasse.

Franziskanermuseum – unerwartet anders

Dabei stolperten wir über das „Franziskanermuseum“ im ehemaligen Franziskanerkloster, das zum Glück geöffnet hatte. Klar, vom Namen her hätten wir mit allen Gerechnet, aber nicht mit dem was wir erleben sollten. Die Rezensionen, die wir gefunden haben, lasen sich fast alle positiv. Auch wir haben schon tolle Museen rund um Kirche und Religion besucht und das war unsere erste Intention beim Lesen, doch schnell merkten wir, dass wir falsch liegen sollten.

Das Franziskanermuseum Villingen umfasst Sammlungen mit den Schwerpunkten Stadtgeschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart, Volkstum im Schwarzwald und zum keltischen Fürstengrab Magdalenenberg.

Der Eintritt und auch das virtuelle Museumsspiel sind kostenfrei, einzig Führungen kosten einen Obulus.

Stadtgeschichte, die begeistert

Zunächst schauten wir uns die Sammlung zur Stadtgeschichte an. Nicht nur, dass man verschiedenste Exponate und Schriften an den Wänden und in Vitrinen bestaunen konnte, umgebaute Magazinschränke luden förmlich zum Stöbern und Entdecken ein. Unglaublich viele Gegenstände wurden mit kleinen Alltagsgeschichten verwoben präsentiert, was den Besuch dieser Abteilung zu einem Erlebnis machte.

Museumsbesuch mit KI und AR

Nachdem uns die Ausstellung zur Stadtgeschichte schon begeistert hat, ging es in den Ausstellungsbereich zum frühkeltischen Fürstengrab Magdalenenberg. Für diesen Bereich liehen wir für unsere Kids ein Tablett für das Argumented-Reality-Spiel „GeheimnisGräberei“ an der Museumskasse aus.

Was sollen wir sagen, dass die Kinder mehr Ausdauer im Museum haben, als wir Eltern, kommt vor, wenn auch selten. Wenn sich die Kids dann auch noch aktiv mit der Ausstellung auseinander gesetzt haben, hat das Museum schon verdammt viel richtig gemacht.

Natürlich haben wir unseren Kids immer wieder über die Schulter geschaut und konnten uns so ein Bild vom interaktiven Museumserlebnis machen. Ausstellungsstücke wurden rekonstruiert und virtuell untersucht, Zusammenhänge zwischen unterschiedlichen Fundstücken aus unterschiedlichen Lebensbereichen der Kelten wurden spielerisch selbst entdeckt.

Eingewoben war dieses interaktive Erkunden der Ausstellung in eine Geschichte, die keinen aktuelleren Hintergrund haben könnte. Eine außer Kontrolle geratene künstliche Intelligenz machte es notwendig, dass die Kinder Informationen und Fundstücke zusammentragen und die Informationen unabhängig bewerten.

Fazit

Für uns war der Museumsbesuch im Franziskanermuseum Villingen ein perfektes Urlaubserlebnis. Nicht nur, dass der Eintritt frei war, sondern die Ausstellungen und vor allem das virtuelle Museumsspiel mit Argumented-Reality-Elementen hat uns nachhaltig beeindruckt.

Weiterführende Links

• Franziskanermuseum Villingen-Schwenningen