Ein paar Tage ist es jetzt her, dass ich auf einer kleine Runde im abendlichen Wald unterwegs war und dabei den einen oder anderen Cache gesucht und gefunden hab. Und das Auto duftet riecht immer noch etwas intensiv nach dem Abenteuer.
Aber mitnichten, so, wie Ihr jetzt sicherlich denkt. Aber der Reihe nach.
Das Ziel war ein Nachtcache, bei dem der eine oder andere nette Beifang möglich war. Insgesamt eine Runde von fast 8km. Die ersten Stationen waren genauso wie die Beifänge schnell gefunden und die Stages des Nachtcaches waren abwechslungsreich und fair.
Nach einigen anstrengenden Bürotagen genoss ich die Bewegung in der herrlichen Frische des Waldes. Erst kurz zuvor hatte es leicht geregnet. Die Dunkelheit, abgesehen von einer kleinen Taschenlampe, ließ mich ganz auf die anderen Sinne konzentrieren.
Hin und wieder meldete das GPS mit einem leisen Piepsen, dass eine Station erreicht war. Ein paar Mäuse raschelten leise fiepend im Laub.
Erdiges Moos, noch leicht feucht vom Regen, mischte sich mit herrlich frischem Tannenaroma. An einzelnen Stationen, alten Baumstümpfen, umgestürzten Bäumen umgab mich immer wieder der Wohlgeruch frischer Erde und verwelkenden Laubes. Entspannung stellte sich ein. Im Hintergrund gluckse leise ein Bach vor sich hin.
Endlich das Final des Abends. Eine ansehnliche Munitionskiste. Rostiges Metall. Der Deckel klemmt leicht. Ein Ruck. Noch ein zweiter Ruck mit leichter Gewalt. Die Kiste ist auf.
Eine schreiend laute Duftwolke aus diversen bunten Aromen umgibt mich plötzlich. Penetrante Vanille mischt sich mit diversen anderen blumigen Odeurs und dem herben Aroma von Alkohol. Gleichzeitig werde ich eines Missgeschicks gewahr. Beim letzten Ruck, der die Kiste öffnete hat sich ein Schwall der stark aromatisierten Mischung auf Jackenärmel und Hose verbreitet. Der Duftcocktail treibt mir die Tränen in die Augen.
Die Schleimhäute quitieren umgehend ihren Dienst und schwellen an. Wenigstens für dies in Anbetracht der plötzlichen und unerwarteten Reizüberflutung des Geruchssinns zu einer leichten Milderung.
Vorsichtig schaue ich in die Kiste. Was für eine Zumutung. Eine Probierflasche Duschgel war ausgelaufen und hatte sich mit den Aromen eines Duftbaum und eines weiteren Duftspenders vermengt. Gelöst wurde dies in der Teilmenge einer Flasche Wodka, die sich durch einen defekten Flaschenverschluss den Weg in die Munitionskiste gebahnt hatte.
Diese intensive Mischung diverser Buketts hatte sich also auf Teilen meiner Kleidung verteilt.