Dieser Blogbeitrag ist Teil einer kleinen Serie, die sich um unseren Urlaub am Bodensee dreht. Alle Beiträge dieser Serie findet Ihr unter „Eine Woche Familienurlaub am Bodensee“ zusammen mit einer Übersichtskarte, wo wir in der Region überall unterwegs waren.
Auf der Anreise zu unserem Feriendomizil waren wir viel zu früh dran. So galt es ein paar Stunden zu überbrücken, bis die Ferienwohnung bezogen werden konnte.
Während wir langsam über die A98 die letzten Kilometer Richtung Bodensee rollten, überlegten wir, wie wir diese Zeit nutzen könnten. Fest stand, dass wir auf jeden Fall raus wollten, um uns nach der langen Autofahrt ein wenig die Füße zu vertreten. Da kam uns das Hinweisschild auf Unteruhldingen und das dortige Pfahlbau Museum gerade recht.
Die Pfahlbauten Unteruhldingen, die seit 2011 UNESCO Weltkulturerbe sind, hatten wir in jedem Fall auf unserem Zettel der Orte, die wir am Bodensee auf jeden Fall besuchen wollten. Von mir existieren sogar noch Kinderfotos, auf denen ich vor rund 40 Jahren im Kinderwagen über die holperigen Planken der Pfahlbauten geschoben wurde.
Der Parkplatz liegt am Rande von Unteruhldingen, ca. 1 Km vom Museum entfernt. Vom Parkplatz aus fährt je nach Saison ein Bimmelbähnchen durch den kleinen Ort, da wir uns aber ohnehin ein wenig bewegen wollten, ließen wir diese aus und machten uns per pedes auf den Weg.
Vor Ort stand dann ein Aufsteller, dass der Zugang pandemiebedingt nur mit gebuchten Tickets möglich sei, während wir im Außenbereich am Smartphone schauen wollten, kam eine freundliche Mitarbeiterin auf uns zu und meinte, da nur wenig los ist, können wir die Formalitäten direkt an der Kasse regeln. Für die Erwachsenen galt zu diesem Zeitpunkt 3G, also geimpft, genesen oder getestet, für die Kinder wäre kein Test notwendig. Wie die Lage dort aktuell bzw. nach der Winterpause ist, erfahrt Ihr mit Sicherheit auf der Webseite des Museums.
Wir waren überrascht, wie leer es im Museum war. Sicher waren auch andere Besucher dort, aber auch an den einzelnen Stationen konnte man gut Abstand halten. Das Museum ist ein Freilichtmuseum, d.h. der überwiegende Teil des Besuches findet draußen statt, so dass eine dem Wetter angemessene Kleidung notwendig ist.
Geschichte hautnah erleben im Pfahlbau Museum Unteruhldingen
An den verschiedenen Stationen erläuterten Museumsmitarbeiter sowohl das, was man an Rekonstruktionen und originalen Exponaten sieht, als auch die jeweiligen geschichtlichen Bezüge und wichtige Entwicklungsschritte. So erlebt eine Reise durch die Zeit, von der Steinzeit, in der die Ufer des Bodensees langsam besiedelt wurden bis in die Bronzezeit, in der sich Werkzeuge und Waffen veränderten, der Handel immer wichtiger wurde und erste wichtige Entwicklungsschritte in der Landwirtschaft gemacht wurden, ohne die ein sesshaftes Leben kaum möglich gewesen wäre.
Beeindruckend war dabei auch, dass in dem Museum auch immer wieder aktiv im Rahmen experimenteller Archäologie geforscht wird. Bauten werden mit prähistorischen Techniken und Werkzeugen errichtet und deren Haltbarkeit hinsichtlich Witterung und den Auswirkungen durch die Bauweise im Wasser getestet. Forscher bzw. Museumsmitarbeiter probieren temporär das Leben unter steinzeitlichen Bedingungen aus. Auch wenn es manchmal nur Bilder und Texte sind, die davon erzählen, hauchen sie den rekonstruierten Pfahlbauten Leben ein.
Aus unserer Sicht hat sich der Besuch in jedem Fall gelohnt. Es waren rund zweieinhalb spannende Stunden, in denen wir Geschichte hautnah am Originalschauplatz entdecken und erleben konnten.