In Oro Grande, Kalifornien, USA endete Ende September ein Geocaching-Abenteuer in einer Tragödie. Ein 13-jähriger Junge wurde schwer verletzt, nachdem er auf der Schatzsuche angeschossen wurde.
Ein Grundstückseigentümer hatte die Gruppe fälschlicher Weise für Drogenabhängige Einbrecher gehalten, vor denen er seinen Grund und Boden verteidigen wollte. Einige Wochen zuvor war er bereits Opfer eines Raubüberfalls durch Junkies geworden und sein Grundstück wird immer wieder von Drogenabhängigen ohne sein Einverständnis genutzt.
Inzwischen ist der verletzte Geocacher glücklicher Weise auf dem Wege der Genesung.
Quellen: MercuryNews.com, vvDailyPress via @lbgruhrgebiet (chris_rocks31) on Twitter.com
Das macht nachdenklich
Dass die Geocaching Gruppe vermutlich Privatgelände entgegen der Geocaching Guidelines unbefugt betreten hat, war vielleicht Auslöser für das überstürzte Handeln des Grundeigentümers, doch fragt man sich, welches Bild Geocacher abgeben, dass man sich vor ihnen verteidigen muss.
Nachdem ich vor einigen Monaten bereits die zweifelhafte Freude hatte, von einem Anwohner als Geocacher für einen Drogendealer gehalten zu werden, aber auch schon einmal im Staatswald auf einen etwas muffeligen Jäger gestoßen bin, der mich „seines“ Waldes verweisen wollte, weil er keine Wanderer dort haben wollte, macht man sich natürlich seine Gedanken. Aber auch Erinnerungen an einen arglosschlafenden Heimatlosen in einer nächtlichen Lost Place Location werden wach. Diese Situationen hätten anders enden können, wäre man dort an aggressive und vielleicht gar gewaltbereite Zeitgenossen geraten.
Auch wenn die oben beschriebene Situation sicher eine vollkommen andere ist, als es meine damals war, bringt mich ein solcher Bericht ins Grübeln.
Wie oft begibt man sich als Geocacher – vielleicht unbewußt – in Situationen, in denen Außenstehenden vielleicht etwas Ähnliches denken könnten? Je nach Cache ist man sicherlich besser ausgerüstet, als es ein gewöhnlicher Einbrecher wäre. Kletterausrüstung, Werkzeug, Elektronikausstattung, etc. hat man zwar nicht immer dabei, aber geben solche Dinge nicht gerade ein vertrauenswürdiges Bild ab.
Macht es vielleicht Sinn, sich frühzeitig als Geocacher zu erkennen zu geben? Schließlich spielen wir „nur ein Spiel“, das inzwischen eine breite Öffentlichkeit erreicht hat.
Oder ist vielleicht doch besser eine Tarnung so lange wie möglich aufrecht zu erhalten, um möglichst keine Aufmerksamkeit zu erregen? Ist es nicht vielleicht gerade das auffällig unauffällige Verhalten, das Außenstehende verunsichert?