Und es hat „Bzzt“ gemacht – Munzee im Selbstversuch

Manchmal wage ich den Blick über den Tellerrand und schaue mir mal Neues an. Nachdem ich mich auf einem der letzten Events mit einem anderen Geocacher über Munzee unterhalten habe und auch hin und wieder in den Munzee-Podcast von Hike & Seek reingehört habe, wollte ich dieses Spiel auch einmal ausprobieren.

Angemeldet hatte ich mich dort schon recht früh, doch hatte ich den Test nach hinten geschoben, da es zu der Zeit in meiner Region noch kaum einen QR-Code zum „capturen“ gab. Ich wagte vor ein paar Tagen den erneuten Blick auf die Karte und war überrascht. Mehr Munzzes als Geocaches auf der Karte. Vielleicht doch eine Alternative? Einmal ausprobieren.

Schnell die App auf dem Smartphone zum Laufen gebracht, kurz in das rudimentäre Listing, also die kurze Beschreibung des nächstgelegenen Munzees geschaut und raus.

Schon um die nächste Ecke hatte ich den frei zugänglichen Mülleimer den „interessanten“ Ort am Bahnhof gefunden, an dem der QR-Code prangte.

Und es hat bzzt gemacht.

Erwartungsvoll drückte ich den Capture-Button. Die Kamera startete. Ein wenig respektvollen Abstand haltend dirigierte ich den Code in das Fenster.

GPS-Geräte zum Wandern

Irgendwo in den Untiefen des Smartphones erkannten komplexen Algorithmen das schwarzweiße Muster des Codes, brachten diese trotz der Verunreinigungen des Umfeldes (und des Codes) in Übereinstimmung mit der Datenbank und teilte mir per haptischem Feedback mit einem kurzen „Bzzt“ vibrierend mit, dass eine erfolgreiche Validierung der Daten stattgefunden hat. Ich hätte sogar noch einen 140 Zeichen langen kurzen Log Journaleintrag schreiben dürfen.

Das war es. Die Punkte wurden meinem Konto gutgeschrieben. Auf zum nächsten. Einer kleinen Kaffeebude mit Fahrkartenverkauf. Nicht einmal 50m weiter. Gerade geschlossen. Also schnell den Aufkleber gesucht. Das gleiche Spiel wie beim ersten. „Bzzt“. Fertig.

Einfach. Hygienisch. Schnell. Und 5 Punkte!

Schon interessant. Man wühlt sich nicht durch den umherliegenden Unrat. Man findet keine nasse Dose mit vollem Logbuch. Kein Papierbrei. Kein Stift, der nicht schreibt. Der Aufkleber kann sogar mitten im Sichtbereich liegen. Von Uneingeweihten (Wie heißen Muggel auf Munzee?) wird der QR-Code vermutlich für eine Inventarnummer oder ähnliches gehalten, sofern sie überhaupt bemerkt wird. Alles in allem sicher einige Vorteile und nicht einmal schlecht, aber irgendwie werde ich nicht warm damit.

Vielleicht liegt es daran, dass man keinen physikalischen Fund in den Händen hält und damit der Jagd- und Sammeltrieb nicht befriedigt wird. Vielleicht liegt es auch mit daran, dass es einfach zu „clean“ und „digital“ ist.

Mal schauen, ob mich daran gewöhnen kann.

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4 Gedanken zu „Und es hat „Bzzt“ gemacht – Munzee im Selbstversuch

  1. Wäre eine coole Ergänzung fürs Geocaching, einfach als eine weitere Cache Variante, dann würde ich es cool finden. Also wenn man es so wie wherigo implementieren würde. Und es dürften nicht mehr QR Codes geben als normale Tradis, finde ich.

  2. In Frankfurt am HBF genügt es, an Gleis 16 zu stehen und man kann schon gleich zig virtuelle Munzees loggen. Nicht einmal einen QR Code braucht man da.
    Nachdem ich etwa 200 Punkte gesammelt hatte (von denen nur etwa 50 gescannt waren), fand ich das Spiel richtig langweilig. Wir werden keine Freunde.
    In diesem Sinne:
    TFTM?
    *vasefa*

  3. Pingback: MunzeePod – 3.0

  4. Hm…
    – Kein schöner Ort
    – Keine nette Geschichte
    – Kein Suchen
    – Keine nette Bastelei
    – Kein Abschalten aus digitalem Alltag

    Weiß nicht, aber irgendwie werde ich nicht warm mit Munzees.

    Ehrlich, QR Codes gibts inzwischen an jeder Werbetafel. Wer drauf steht, kann die alle knipsen. Viel Spaß, ich genieße derweil die Natur und freue mich auf nett gemachte Dosen ;)

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