Knackig kalt, aber traumhafter Sonnenschein. Nach einer Woche Homeschooling haben wir die Kinder noch eine Runde an der frischen Luft durch den Wildschweinpark in Dhünnwald bewegt. Nachmittags ergab sich wieder ein etwas größeres Zeitfenster für ein wenig Zeit alleine. Nach kurzem Durchsuchen der geplanten Wanderungen im Bergischen Land habe ich mir dann doch ein Herz gefasst und habe eine Rundwanderung um die Neyetalsperre in Angriff genommen. Die Neyetalsperre liegt zwischen Wipperfürth und Hückeswagen mitten im Bergsichen Land.
WanderVlog von der Neyetalsperre
Die Neyetalsperre
Die Neyetalsperre ist eine der vielen Bergischen Talsperren. Sie gehört mit zum sogenannten Bever-Block des Wupperverbandes. Durch ein Stollensystem sind der Mühlenteich Wasserfuhr, die Schevelingertalsperre, die Neyetalsperre und die Bevertalsperre miteinander verbunden, um das Einzugsgebiet der Bevertalsperre zu erweitern. Dieser Talsperrenverbund dient primär nicht zur Trinkwassergewinnung, sondern der Wasserregulierung der Wupper.
Die Neyetalsperre ist von einem weitläufigen Naturschutzgebiet umgeben, das von vielen Wanderwegen durchzogen ist. Landschaftsprägend sind hier die von Buchen dominierten Laubwälder, zwischen denen vereinzelte Gruppen von Nadelbäumen stehen. Der rund 11 Kilometer lange Rundweg um die Talsperre ist bei Tagesausflüglern, Joggern und Radfahrern und Mountainbikern beliebt.
Meine Wanderung um die Neyetalsperre
Die nahe liegenden Wanderparkplätze sind gerade am Wochenende gut gefüllt. So entscheide ich mich für den kleinen Parkplatz am Teich Neyetal, knapp 1,5 Kilometer unterhalb der Talsperre als Ausgangspunkt für meine Wanderung.
Zunächst führt mich mein Weg über die Neye, durch das Neyetal hinauf nach Großblumberg. Die Aussicht über die Felder ist großartig.
Dort oben liegt ein großer Wanderparkplatz, der bei weitem nicht für die Massen an Ausflüglern ausreicht. Ehrlich gesagt bin ich echt schockiert, wie voll es ist. Dort wird zum Teil abseits der Straße in den Straßengräben und Feldrändern geparkt, ohne Rücksicht auf andere. Gerade auf dem Teilstück von Großblumberg hinunter zur Talsperre ist viel los, aber es verteilt sich recht gut, so dass der Hygieneabstand jederzeit gut eingehalten werden kann.
Zunächst wandere ich in Richtung Staumauer und steige dort ins Tal an den Fuß der 25 Meter hohen Staumauer hinab. Solche Orte finde ich immer wieder faszinierend. Nur wenige Meter Beton und Stein liegen zwischen dem idyllischen Tal und 6 Mio. m³ Wasser.
Nach kurzer Pause geht es für mich weiter hinauf zur Krone der Staumauer, die ich einmal überquere. Ich folge dem Wanderweg um die Talsperre entgegen dem Uhrzeigersinn zunächst am südlichen Ufer. Der Weg ist wie für viele Talsperrenrundwege üblich eine unbefestigte Forststraße. Er führt meist relativ dicht am Ufer vorbei. Auffällig ist dabei, dass entgegen vieler anderer Talsperren, an denen ich in den letzten Monaten zum Wandern im Bergischen unterwegs war, der Füllstand der Neyetalsperre knapp unter dem Stauziel liegt und damit das Wasser immer nahe am Weg steht.
Nach einem guten Kilometer entlang der Talsperre werden die Ausflügler schon merklich weniger und bald habe ich den Weg für mich alleine und kann die Seele baumeln lassen.
Immer wieder ergeben sich tolle Blicke auf die Talsperre, oft mit Bänken, die zur Rast einladen. Langsam senkt sich die Sonne Richtung Horizont und taucht die Landschaft in ein magisches Licht. Dazu die Ruhe, kaum etwas ist zu hören. Diese Momente sauge ich in mich auf.
Nach einiger Zeit erreiche den Beginn der Talsperre. Dort steht ein kleines Forsthaus, das zwar grundsätzlich genutzt zu werden scheint, aber einsam verschlossen ist. Die Picknickbank nutze ich für eine kurze Rast und eine ausgiebige Stärkung.
Zurück geht es auf der Nordseite der Talsperre. Der Weg ist unverändert eine breite Forststraße, auf der ich alleine unterwegs bin. Luftlinie ist es grundsätzlich am Nordufer ähnlich weit zur Staumauer, allerdings sollten hier nicht die mit Wasser gefüllten Täler, die sich wie Fjorde in die Landschaft ziehen, unterschätzt werden. Diese bringen im Vergleich zur Südseite der Neyetalsperre noch den einen oder anderen zusätzlichen Kilometer mit sich.
Leider wird es gegen Ende der Wanderung eindeutig zu dunkel zum Fotografieren, zumal ich mein Stativ nicht dabei habe.
Einige Hundert Meter, bevor ich die Staumauer wieder erreiche, vernehme ich ein lauter werdendes Tosen und Rauschen, dem ich mich nähere. Es stammt von dem Überleitungsstollen zur Bevertalsperre. Der Wanderweg führt unmittelbar über dem Mundloch des Stollens vorbei. Die Wassermassen, die hier vorbei strömen, sind beeindruckend, vor allem, wenn man an sämtlichen Zuläufen der Talsperre vorbei gelaufen ist, fragt man sich, wo dieses Wasser herkommt.
An der Staumauer folge ich dem Weg ins Tal der Neye, um dann über Großblumberg zurück zum Auto zu wandern.
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