Samstag Nachmittag, laut Wetterfröschen einer der letzten schönen, sommerlichen Tage für dieses Jahr. In der Mittagshitze zwischen den Wohnsilos flimmert die Luft. Alles ist träge, nur die Kinder quengeln. Nach dem späten Mittagessen lechzt alles nach einer kleinen frischen Briese. Die letzten heißen Nächte waren eine Qual. Vielleicht ab ins nächste Naherholungsgebiet. Irgendwo in der Ferne klingelt ein Eiswagen.
Schnell sind die wenigen Sachen gepackt, die Kinder ermuntert, wollen aber nicht wirklich aus ihren stickigen Zimmern weichen. Harte Wortfetzen hallen durch die Stille. Raus! Luft! Erholung! Ruhe!
Endlich. Die Kinder spielen vor traumhafter Kulisse zu den Füßen der Eltern. Eine einzige freie Bank lässt die schlaffen Körper ruhen. Einige wenige Sportler stählen unbarmherzig ihre athletischen Körper und drehen Ihre Runden. Einige Meter abseits grillen ein paar Familien, weiter entfernt feiern ein paar Jugendliche.
Unbemerkt sondieren Einzelne die Lage. Eine Familie kommt vorbei, hält an. Die Kinder fangen an mit einem Ball zu spielen. Warum hier? Rundherum ist mehr als genug Platz. Der Ball rollt eine Böschung hinunter. Die Kinder laufen hinterher. Endlich wieder Ruhe. Seltsam.
Kurze Zeit später. Es kommen immer wieder unauffällig wirkende Gestallten vorbei. In direkter Nähe verweilen sie kurz und ziehen dann aber doch weiter. Kopfschütteln. Was ist das? Unheimlich.
Die Abstände werden kürzer. Auch die Familien mit Kindern von vorhin schauen immer wieder her. In kleinen Gruppen bleiben sie zusammen stehen. Tuscheln. Was passiert? Angst?
Langsam breitet sich ein Unwohlsein aus. Einer löst sich aus einer Gruppe und kommt näher. Ein Blick in die Runde. Der Rest steht unbewegt rundherum.
„Kennen Sie Geocachen? Die Schatzsuche mit Hilfe von GPS-Geräten?“ Kurzes Stutzen. „Sie sitzen Mitten auf einem Schatz!“ Ungläubiges Staunen. „Wir haben uns hier in der Nähe auf einem Event getroffen, da werden noch mehr kommen!“ Nur noch sprachlos.
(Nach einer wahren Begebenheit am 03.09.2011)